Die meisten meiner Rezepte plane ich im Voraus. Ich habe meistens eine Idee im Kopf, dann recherchiere ich teils Stundenlang und immer wieder im Internet oder in Kochbüchern und schliesslich entsteht ein Notizzettel mit einem Plan. Dann wird gekocht, alles abgewogen und 100 Änderungen auf dem Notizzettel angebracht. Es ist immer ein wilder, aber leidenschaftliches Durcheinander. Und am Ende steht da ein Teller, den ich voller Vorfreude probieren darf. Manchmal werfe ich mir dann enttäuscht die Hand ins Gesicht. Aber manchmal, da darf mein Gaumen genau das erleben, was meine gekritzelten Notizen sich vorgestellt haben. Dieses Rezept war eine dieser Punktlandungen.
Noch nie zuvor habe ich Sobanudeln gegessen. Und schon sooooo lange, wollte ich sie probieren. Als ich letztens endlich welche bei uns im Hofladen entdeckt habe, wusste ich gleich, dass ich mir für dieses Gericht richtig Mühe geben muss. Und so habe ich meine Ideen nun eine Weile gewälzt, bevor ich Entscheidungen getroffen und mich an die Umsetzung gemacht habe.
Mein Fazit: Soba Nudeln sind nicht nur gesund, sondern echt lecker! Und obwohl ich gar keinen Vergleich habe, finde ich sie in dieser cremigen Erdnusssauce besonders lecker 🙂
Soba Nudeln stammen aus Japan und bestehen aus Buchweizen. Dadurch haben sie zwar nicht viel weniger Kalorien als klassische Hartweizennudeln, aber Buchweizen liefert die komplette Bandbreite aller acht essentiellen Aminosäuren – also der lebensnotwendigen Protein-Bausteine. Zudem ist Buchweizen reich an Magnesium, Zink, Eisen, und liefert Vitamin B6.
Mein Rezept ist definitiv nicht typisch japanisch. Während die Nudeln zwar aus der klassich japanischen Küche kommen, bin ich mit den restlichen Komponenten wohl in Asien eher etwas weiter südwestlich gerutscht. Aber meiner Meinung nach macht das nichts. Denn ich steh nicht so auf Regeln und Konventionen.
Lass dich nicht vom langen Rezept beirren. Es ist lediglich ausführlich beschrieben. Wenn du alle Zutaten vorbereitet hast, sind die Nudeln im Handumdrehen erstellt. Lediglich für das Pressen und Marinieren des Tofu’s musst du dir etwas Zeit nehmen. Das kannst du aber auch zum Beispiel am Vortag erledigen und den Tofu einfach über Nacht marinieren lassen. Kümmere dich also als erstes um den Tofu. Dann um das Mise en Place und den Gukensalat. Und dann geht das Kochen und Braten ganz einfach und schnell.
Ich habe in der Anleitung darum auch extra das Mise en Place als solches markiert. Auch das könntest du etwas im Voraus vorbereiten. Ich koche zum Beispiel im Mama-Multitasking Modus meist über mehrere Stunden, indem ich immer dann, wenn der Zeitpunkt grad günstig ist, einen Teil des Menüs bereits vorbereite und dann wieder mit meiner Tochter spiele. So muss ich kurz vor dem Essen nur noch die letzten Schritte erledigen. Dieses Rezept eignet sich perfekt für diesen Parent-Hack.
Ich wünsch dir nun viel Freude beim Nachkochen und freue mich von Herzen über Feedback und Markierungen.
Alles Liebe
Eure Alex
Soba Nudeln mit Erdnusssauce und knusprigem Tofu
Ingredients
Nudeln, Gemüse, Braten
- 200 g Sobanudeln
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1 EL Ingwer, fein gehackt (gehäufter EL)
- 2 Zehen Knoblauch
- 150 g Karotten
- 100 g Edamame (TK)
- 3 EL Erdnussöl
- 2 EL Sesamöl
Sauce
- 2 EL Sojasauce
- 1 TL Agavendicksaft
- 150 ml Kokosmilch
- 1 EL Erdnussmus (grosszügiger Esslöffel)
- 1 TL (Shiro) Miso
- etwas Chili (nach Belieben, frisch oder getrocknet)
Tofu und Marinade
- 100 g Tofu
- 2 EL Sojasauce
- 1 Zehe Knoblauch gepresst oder fein gehackt
- 1 TL geriebener Ingwer (frisch)
- 1 EL Sesamöl
- etwas Chili nach Belieben
- 1/2 EL Maisstärke
Topping
- 1 Limette
- 40 g gesalzene Erdnüsse oder auch ungesalzene
Instructions
Vorbereitungen/ Mise en Place
- Den Tofu beschweren und pressen (im Idealfall mindestens 30 Minuten, um möglichst viel Flüssigkeit heraus zu bekommen). Falls du gar keine Zeit hast, kannst du vorsichtig versuchen, von Hand gut zu umschliessen und auszupressen (Achtung, nicht zerbrösmeln)
- Die Zutaten für die Tofu-Marinade (Sojasauce, Ingwer, Knoblauch, Chili, Sesamöl) miteinander verrühren. Den Tofu in Würfel schneiden und mit der Marinade vermengen. Ca. 30-60 Minuten (oder auch länger) stehen lassen und gelegentlich umrühren (je nach Marinierzeit kühl stellen).
- Einen mittelgrossen Topf voll Wasser zum Kochen bringen
- Frühlingszwiebeln: Waschen, den weissen Teil hacken und den grünen Teil in Ringe schneiden. Beides getrennt voneinander beiseite stellen.
- Karotten: Schälen und dann mit den Sparschäler in feine Scheiben schneiden. Mit dem Messer anschliessend längs in feine Streifen schneiden. Beiseite stellen.
- Ingwer fein hacken, Knoblauch entweder pressen oder ebenfalls fein hacken und gemeinsam beiseite stellen.
- Erdnüsse: hacken und beiseite stellen.
- Limette: Vierteln und beiseite stellen.
- Die Zutaten für die Sauce in einen Shaker oder ein gut verschliessbares Glas geben und gut schütteln, damit sich alles zu einer homogenen Sauce vermischt. beiseite stellen
Zubereitung
- Soba Nudeln im kochenden Wasser nach Packungsanleitung (ca. 6 Minuten) kochen. (Achtung kann beim Kochen aufschäumen!), dann abschütten und gut mit kaltem Wasser abspülen/abschrecken.
- Derweil zwei Bratpfannen erhitzen. In eine 3 EL Erdnussöl und in die andere 2 EL Sesamöl geben.
- In die Pfanne mit Sesamöl den Tofu geben, mit Maisstäke bestäuben und unter gelegentlichem Rühren kross anbraten.
- In die Pfanne mit Erdnussöl die weissen Teile der Fühlingszwiebeln, den Ingwer und den Knoblauch geben und kurz andünsten.
- Nun die Karottenstreifen und Edamame (dürfen noch tiefgekühlt sein) hinzugeben, die Hitze etwas reduzieren und unter Rühren weiterbraten.
- sobald die Nudeln fertig sind, Nudeln und die vorbereitete Erdnusssauce hinzugeben, nochmals alles durchmischen und kurz heiss werden lassen. Jetzt mit Salz oder Sojasauce abschmecken, aber Achtung: Wenn gesalzene Erdnüsse als Topping verwendet werden, müssen die Nudeln nicht sehr salzig sein.
- Nun die grünen Teile der Frühlingszwiebeln unterrühen
- Die Nuden anrichten, mit Erdnüssen und Tofu toppen und je Teller 1/4 Limette darüber auspressen und über das Gericht träufeln. Die restlichen Limettenstücke als Deko auf den Teller geben.
Und hier der Gurkensalat, der natürlich auch zu vielen anderen asiatischen Gerichten perfekt passt.
Asiatischer Gurkensalat
Ingredients
- 1 Frühlingszwiebel
- 1 Salatgurke (Bio)
- 1.5 EL Sojasauce
- 1 TL Agavendicksaft
- 1 EL Reisweinessig
- 1 Zehe Knoblauch gepresst oder fein gehackt
- 1 EL Sesamöl
- 1 EL Limettensaft frisch gepresst
- etwas Chili in feinen Ringen nach Belieben (frisch oder getrocknet)
- etwas Sesam oder Gomasio
Instructions
- Die Frühlingszwiebel waschen und vom weissen und grünen Teil je 1 gehäuften Esslöffel Ringe bzw Stücke schnippeln und bei Seite stellen. (Den Rest brauchst du für diese Menge nicht)
- Die Gurke Waschen, Streifen schälen und längs halbieren. Dann in Scheiben schneiden.
- Sojasauce, Agavendicksaft, Reisweinessig, Knoblauch, Sesamöl, Limettensaft und nach Belieben Chili in einer Schüssel mischen. Frühlingszwiebeln hinzugeben. Du kannst den Chili auch komplett weg lassen, wenn du es nicht gerne scharf magst.
- Gurken hinzugeben und mit der Sauce vermischen. 5 Minuten ziehen lassen
- Vor dem Servieren mit Sesam oder Gomasio bestreuen.
